Christian Rohlfs
Christian Rohlfs, geboren 1849 in Gross Niendorf, zählt zu den wichtigsten Malern und Grafikern des deutschen Expressionismus. Dabei findet er erst spät zu einer expressiven und kraftvollen Malerei und unterläuft in seinem Leben zuvor mehreren relevanten Stiländerungen, bedingt durch die verschiedenen Kunstströmungen seiner Zeit.
Nach einem Kunststudium an der Grossherzoglichen Kunstschule in Weimar und der Arbeit als Historien- und Genremaler, widmet er sich ab 1884 als freischaffender Künstler in Weimar dem französischen Impressionismus zu. In dieser Folge zählt er zwischen 1885 und 1890 zu den grossen deutschen Impressionisten. Ab Ende der 1880er Jahre findet er zum lyrischen Naturalismus. Auf Einladung von Karl Ernst Osthaus zieht Rohlfs 1901 nach Hagen und richtet sich im entstehenden Folkwang-Museum ein Atelier ein. Aufenthalte in Soest und in München folgen, wobei die mittelalterlichen Kirchen und Gebäude in Soest sowie die Klöster und Gebirgslandschaften in Bayern bis in die 1920er Jahre in Rohlfs Werk aufgenommen werden.
1905 trifft er auf Emil Nolde und widmet sich ab 1910 schliesslich gänzlich einer expressiven Schaffensweise zu, welche aber weiterhin im Gegenständlichen verhaftet bleibt und eine eigenständige Formfindung Rohlfs’ zeigt. Mitgliedschaften in der «Neuen Secession» (1911), der «Freien Secession» (1914) und Berliner Kunstakademie (1924) in Berlin folgen.
Nach vermehrt figurativen und biblischen Darstellungen findet er in seinem Alterswerk zu einer neuen Farbprächtigkeit. Seine expressiven Blumenbilder, oftmals mit Tempera auf Papier gearbeitet, zeugen von einer neuen Ausdrucksfähigkeit in Rohlfs Werk. 1938 stirbt Rohlfs in Hagen und wird posthum auf der ersten documenta in Kassel gezeigt.