Friedrich Werthmann
Der deutsche Bildhauer und Plastiker des Informel Friedrich Werthmann wird 1927 in Wuppertaler Barmen geboren und beginnt nach einer Kriegsgefangenschaft im Zuge des Zweiten Weltkrieges ab 1948 künstlerisch zu arbeiten. Nach verschiedenen Reisen durch Süddeutschland, die Schweiz und Österreich entstehen ab den 1950er Jahren Skulpturen aus Holz und Stein, welche zunächst noch der Figuration verhaftet sind.
In den Folgejahren wendet sich Werthmann verstärkt der Abstraktion zu und lernt durch den Galeristen und wichtigen Förderer der rheinischen Avantgarde Pierre Wilhelm die Künstler Hans Arp, Constantin Brâncuși und Henry Moore kennen. Werthmann entwickelt einen eigenen abstrakten Stil und schliesst sich 1957 der Düsseldorfer «Gruppe 53» um Gerhard Hoehme und Peter Brüning an. Ziel der Gruppe ist es, die Position der zeitgenössischen abstrakten Kunst im Nachkriegsdeutschland zu stärken und den expressiv-gestischen, spontanen Malakt zu fördern. Die Gruppe wird in dieser Folge zu einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Informel. Die Informelle Kunst bezeichnet hierbei einen Sammelbegriff für eine Stilrichtung der abstrakten Malerei, welche nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa und in den USA entstand. Im Zentrum steht die Loslösung von sämtlichen formalen Bedingungen und die radikale Abkehr von der traditionellen Bildkomposition – die spontane Geste wird das eigentliche Bildthema. Werthmann erhält 1959 den Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf sowie den erstmals vergebenen «Deutschen Kunstpreis der Jugend». Als Mitglied des Deutschen Künstlerbund nimmt er zwischen 1959 und 1966 insgesamt neunmal an Ausstellungen des Künstlerbundes teil. 1962 nimmt Werthmann einen Lehrauftrag der Kunstakademie in Kassel an und baut dort die Metall-Klasse auf. Er unterhält ein Atelier in Düsseldorf sowie ab 1968 im Tessin, ab 1978 arbeitet er wieder verstärkt in Düsseldorf.
Seine Arbeiten reichen von Reliefs bis zu geschweissten Arbeiten und Gruppierungen aus Stäben und Knoten. 2019 wird das Künstleranwesen mit Bildhauer-Werkstatt und Skulpturengarten in Kaiserswerth eröffnet. Werthmann selbst stirbt ein Jahr zuvor in Kaiserswerth.