Otto Mueller
Der deutsche Maler, Lithograph und bedeutende Vertreter des Deutschen Expressionismus Otto Mueller wird 1874 in Liebau, im damals preussischen Schlesien, geboren. Nach einer abgeschlossenen Lithographenlehre studiert Mueller Malerei an der Kunstakademie von Dresden sowie an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München unter Franz von Stuck, welches er jedoch abbricht, um sich autodidaktisch in der Malerei weiterzubilden. Insbesondere der Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus sowie Werke von Hans von Marées, Arnold Böcklin und Wilhelm Lehmbruck üben Einfluss auf Mueller aus.
1910 ist Mueller Gründungsmitglied der «Neuen Secession» mit anderen Künstlern in Berlin und stellt in der Schau «Zurückgewiesene der Secession Berlin 1910» aus. Von 1910 bis 1913 ist Mueller Mitglied in der expressionistischen Künstlervereinigung «Brücke». Charakteristisch für sein Werk werden in dieser Folge eine einfache, flächige Formgebung, natürliche erdige Farbtöne in Kombination mit expressiven Konturen. Er arbeitet weiterhin mit Vorliebe mit Leimfarbe, die er seit 1908 für seine markanten schlanken Mädchengestalten verwendet, und auf Rupfen zu rauen Oberflächen verarbeitet. Im Gegensatz zu Kirchner, Heckel und Pechstein zeigen Muellers Bildmotive harmonische, lyrische und dekorative Tendenzen auf. Ein zentrales Thema seines Schaffens ist der Mensch in der Natur und der Akt vor Landschaft.
Nach seinem Einzug in den Ersten Weltkrieg übt Mueller ab 1919 und bis zu seinem Tod eine Professur an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau aus und verkehrt im Kreis der «Breslauer Künstlerbohème». Mueller stirbt 1930 in Preslau, Polen.