Pizzi Cannella
Der 1955 im italienischen Rocca di Papa geborene Maler Pizzi Cannella wendet sich bereits früh von einer naturalistischen Darstellung ab, seine Werke sind jedoch zeitlebens einer gewissen Gegenständlichkeit verhaftet.
Cannella studiert ab 1975 Malerei bei Alberto Zivri an der Kunstakademie in Rom sowie am philosophischen Institut der Universität La Sapienza. Seine erste Einzelausstellung erfolgt 1977 in der Galerie La Stanza. Gemeinsam mit Bruno Ceccobelli und Marco Tirello bezieht er 1984 ein Atelier in der ehemaligen Nudelfabrik «Cerere» in der Via degli Ausoni in San Lorenzo, Rom, in welchem auch die Künstler Gianni Dessì, Guiseppe Gallo und Nunzio arbeiten. Im Folgenden gründen sie die Gruppe «Nuova Scuola Romana» (Neue Römische Schule). Die allgemeine Rückkehr zum Medium «Malerei» sowie das Ziel, über den in den 1980er Jahren verbreiteten Minimalismus und die Konzeptkunst hinauszugehen, verbindet die unterschiedlich arbeitenden Künstler in Rom.
In Cannellas Werk verschwinden die in den 1980er Jahren noch aufzufindenden räumlichen Bezüge und zeigen später Motive in einer Art Schwebezustand. Ebenso verschwindet langsam die menschliche Figur und wird nur noch durch vertraute Objekte angedeutet, wie beispielsweise Tische, Stühle, Kleider, die jedes realen Kontextes entbehren. Einzelne Werkgruppen sind in Cannellas Werk zu finden, die eine Variation auf ein Thema bilden. In seinen Werken ist eine Verselbständigung von Details bis zur Bilddominanz feststellbar. Ebenso charakteristisch ist der Umgang mit dem Material, die Experimentierfreudigkeit sowie die Erzeugung von Bildtiefe durch Schichtungen in seinen Gemälden und auf Papier. Neben Kleidern, Fächern, Eidechsen, trockenen Blumen und Kacheln gehören Vasen zu den Darstellungsgegenständen, die seit Jahrzehnten Pizzi Cannellas Werke beleben. Neben einer Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Rom, Florenz, Siena, Paris, Wien, New York, Berlin und Basel nimmt Cannella u.a. auch an der Biennale von Sydney (1986), der Quadriennale in Rom (1986, 1996) sowie der Biennale von Venedig (1988,1993) teil.
Cannellas Werk ist in Museen und öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten, beispielsweise im Circulo de Bellas Artes, Madrid, dem Museum Moderner Kunst, Wien, oder dem New House Centre, New York. Cannella lebt und arbeitet in Rom.