Bernard Schultze
Der 1915 in Schneidemühl geborene Bernard Schultze ist ein deutscher Maler und ein Vertreter des Informel (Informelle Kunst). Die Informelle Kunst bezeichnet einen Sammelbegriff für eine Stilrichtung der abstrakten Malerei, welche nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa und in den USA entstand. Im Zentrum steht die Loslösung von sämtlichen formalen Bedingungen und die radikale Abkehr von der traditionellen Bildkomposition.
Nach dem Studium an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin und an der Kunstakademie in Düsseldorf gründet Schultze 1952 zusammen mit Karl Otto Götz, Otto Greis und Heinz Kreutz die Künstlergruppe «Quadriga», eine der wohl ersten avantgardistischen Künstlergruppen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, welche die deutsche informelle Malerei anstösst und nachhaltig beeinflusst. Die Mitglieder verstehen sich selbst als «Neu-Expressionisten». Mittels des rohen, gestischen Farbauftrags, der impulsiven Pinselführung und der dynamischen Ergebnisse auf der Leinwand zeigt die «Quadriga» eine neue Haltung gegenüber dem Malprozess.
Schultze entwickelt unter dem Einfluss von Tachismus und Action Painting einen persönlichen lyrisch-abstrakten Stil. 1955 heiratet er die Künstlerin Ursula. In den 1960er Jahren entstehen erste Skulpturen und dreidimensionale Objekte, die er lautmalerisch als «Migof» (ein Begriff ohne exakte Bedeutung und vielmehr als vieldeutige Figur zwischen Tier, Pflanze, Mensch zu verstehen) bezeichnet.
In den 1970er Jahren verarbeitet Schultze – inspirert durch die Pop Art – Alltagsgegenstände in seinen Skulpturen. Schultze erhält zahlreiche Preise, u.a. den Hessischen Kulturpreis 1984 oder das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse 1998. Er stirbt am 2005 in Köln.