Fritz Winter
Fritz Winter wird 1905 in Altenbögge bei Unna, Deutschland, geboren. Er zählt zu den wichtigsten abstrakten Künstlern der Nachkriegszeit.
Wie sein Vater beginnt Fritz Winter schon in jungen Jahren als Elektriker im Kohlebergbau zu arbeiten. Doch 1925 wecken seine Reisen nach Belgien und in die Niederlande sein Interesse am Zeichnen und Malen, insbesondere faszinieren ihn Werke Vincent van Goghs. Innerhalb von zwei Jahren führt diese Affinität zu seiner Aufnahme am Bauhaus, der staatlich geförderten Weimarer Schule für Kunst und angewandte Gestaltung, die 1919 von dem Architekten Walter Gropius gegründet wurde. Winter zählt bald zu den sogenannten «entarteten Künstlern», deren Werke die NS-Regierung 1937 aus den deutschen Museen verbannt.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wird der Künstler zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt, wo er in Polen und Russland kämpft. Dennoch arbeitet der Künstler unermüdlich an seinem Werk weiter. Im Mai 1945, kurz vor dem Waffenstillstand, nimmt die russische Armee Winter als Kriegsgefangenen und hält ihn bis 1949 in Sibirien fest.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft findet Fritz Winter schnell Anschluss an die deutsche und europäische Kunstszene. In München wird er Gründungsmitglied der «Gruppe der Gegenstandslosen», später bekannt als «ZEN 49», deren gegenstandslose Malerei im Nachkriegsdeutschland als ein Ausdruck von Freiheit und Vielfältigkeit dient. 1950 stellt er auf der Biennale in Venedig aus, 5 Jahre später auf der ersten documenta in Kassel. Seine Werke der Nachkriegszeit bezeugen, wie schnell er sich den aktuellen Tendenzen der Kunst öffnete und sich technisch und malerisch weiterentwickelte.
Fritz Winter stirbt 1976 in Herrsching am Ammersee.